Edmund Webers Schrift markierte seinerzeit einen erheblichen Schritt nach vorne in der Runenforschung. Es spricht für die Qualität seiner Arbeit, dass sie auch heute noch nicht veraltet ist!
Dieses Buch war eine der ersten allgemeinverständlichen Schriften, die sich freigemacht haben von den Runendeutungen durch Guido von List, Lanz von Liebenfels, Gorsleben, Kummer und andere, die meinten, dass die 18 Strophen des "Runenliedes Odins" mit 18 Runen gleichgesetzt werden müssten, woraus sich dann die Deutung der Runen ergäbe. Dadurch sind aber Generationen von Runenforschern auf den falschen Weg geschickt worden.
Es ist Webers Verdienst, dem nicht gefolgt zu sein, sondern von dem älteren 24er-Futhark ausgegangen zu sein. Seine Schrift markiert einen erheblichen Schritt nach vorne in der Forschung. Es spricht für die Qualität der Arbeit Webers, dass die Arbeit auch heute nicht veraltet ist. In vielen Dingen - beispielsweise der Frage des Alters der Runen - ist die Forschung auch heute noch nicht weiter als damals. Zu bewundern ist, in welcher Breite Weber seinen Stoff angegangen ist und wie er umfassend unsere ursprüngliche Schrift und unsere ursprünglichen Heilszeichen, die unter Androhung der Todesstrafe durch das Christentum ausgerottet worden waren, uns wieder nahebringt.
Edmund Weber - Kleine Runenkunde. Orion-Heimreiter-Verlag, Kiel 2010 (Nachdruck der Originalausgabe von 1941), 120 Seiten im Großformat, viele s/w-Abbildungen, 14,80 €.
Diesen Artikel haben wir am 04.04.2021 in unseren Katalog aufgenommen.