Friedrich Wilhelm Heinz (1899–1968) zählte nach dem Ersten Weltkrieg gemeinsam mit Ernst Jünger, Franz Schauwecker, Ernst von Salomon und anderen zu den führenden Schriftstellern der „Konservativen Revolution“. In seinen Erinnerungen schildert er unter dem Namen Georg Heidt das deutsche Schicksalsjahrzehnt von 1908 bis 1918.
Über die Pfadfinderbewegung („Schwarze Freischar“), von der ein Teil später die bündische Jugend bildete, findet der naturbegeisterte Junge zu einer antibürgerlich-patriotischen Lebenshaltung. Diese bringt ihn nachfolgend dem Kreis um Stefan George näher. Am 3. Mai 1916 tritt Heinz als Kriegsfreiwilliger in das Ersatzbataillon des Garde-Füsilier-Regiments ein. Ab September 1917 nimmt er an zahlreichen Schlachten in Flandern und Frankreich teil.
Nicht die „Ästhetik des Schreckens“ eines Ernst Jüngers grundiert diese Kriegserlebnisse. Vielmehr spricht aus diesem Buch die ethische Verpflichtung aus ertragenem Leid und bewährter Kameradschaft zur politischen Neugestaltung. „Durchbruch ins Reich“ spiegelt in der metallisch-harten Sprache eines jungen Frontsoldaten die Erfahrungen einer Generation, für die Kampf, Dienst, Gemeinschaft, Hingabe und Opfer die Idee eines neuen Reiches und einer geeinten deutschen Nation erst lebendig werden ließen.
Friedrich Wilhelm Heinz - Durchbruch ins Reich. Kriegserinnerungen aus dem Ersten Weltkrieg. Bublies-Verlag, Beltheim-Schnellbach 2011, 127 Seiten, Festeinband, 16,80 €.
Diesen Artikel haben wir am 10.08.2024 in unseren Katalog aufgenommen.