Scheil, Stefan - Legenden, Gerüchte, Fehlurteile

Ein Kommentar zur 2. Auflage der Wehrmachtsausstellung des Hamburger Insituts für Sozialforschung

Dieses Buch ist sonst nirgendwo mehr als Neuware erhältlich - wir haben noch einige wenige Exemplare aufgetrieben!

Die Neuauflage der Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung versuchte, ein pauschales Urteil über die deutsche Armee des Zweiten Weltkriegs zu fällen und publikumswirksam zu vermitteln. Sie war dabei ebenso wie die Vorgängerausstellung bewusst darauf ausgerichtet, ein breites und insbesondere junges Publikum zu erreichen. Dies geschah nicht mit der gebotenen Verantwortung gegenüber historischen Laien, da das Material weiterhin einseitig ausgewählt war, zahlreiche Detailfehler und umstrittene Fachurteile enthielt, polemisierte und in sehr vielen Fällen von der Sache her überhaupt nicht geeignet war, die These der Ausstellung zu stützen. Häufig widersprach sogar das in der Ausstellung präsentierte Dokumentenmaterial den vorher formulierten Kommentaren des Ausstellungstextes.

Statt einer argumentativen Auseinandersetzung sollten beim Besucher Assoziationen geweckt und Stimmungen erzeugt werden. Erneut wurde zudem an fast allen Stellen die Brutalität stalinistischer Kriegsführung gegen die Wehrmacht und die sowjetische Zivilbevölkerung ausgeblendet, die den zentralen Grund dafür bildete, warum der Krieg in Russland so anders verlief als die militärischen Auseinandersetzungen im übrigen Europa und von der NS-Führung auch von vornherein anders geplant wurde. Die von der Ausstellung behauptete Identität zwischen den Zielen, Methoden und Interessen der Wehrmacht und der NS-Führung hat es nicht gegeben.

Das vorliegende Buch versteht sich als kommentierender und korrigierender Rundgang durch diese Ausstellung. Es leistet aber noch mehr, denn es widerlegt einige der verbreitetsten Legenden und Gerüchte über das Dritte Reich.

Stefan Scheil - Legenden, Gerüchte, Fehlurteile. Ein Kommentar zur 2. Auflage der Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung. Leopold Stocker Verlag, Graz 2003, 170 Seiten, Paperback, 19,90 €.