Fritze, Lothar - Kulturkampf. Moralischer Universalismus statt Selbstbehauptung?

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Produktbeschreibung

Die politisch-mediale Elite des Landes glaubt, Deutschland befände sich auf der schiefen Bahn hin zu einer neuerlichen faschistischen Machtergreifung durch rechte Populisten. Aber sie irrt. Sie selbst ist es, die durch die Art und Weise, wie sie als kultureller Hegemon den politischen Kampf führt, dem Land massiven Schaden zufügt und nahezu unbemerkt totalitäre Zustände etabliert.

Die politische Klasse hat durch eine Reihe ihrer Entscheidungen der letzten Jahre, durch ihre Propaganda, durch die Verächtlichmachung und Ausgrenzung ihrer Gegner das Land gespalten und die politischen Lager in einen »Kulturkampf« versetzt. Dieser Kulturkampf prägt die geistige Situation der Zeit. Inhalt dieses Kampfes ist eine epochale Auseinandersetzung zweier konträrer politisch-moralischer Grundorientierungen.

Kulturkämpfe sind Weltanschauungskämpfe. Ihr jeweiliger Ausgang bestimmt langfristig die Richtung, in die sich eine Gesellschaft entwickelt. Es geht sowohl um die Sicherung der Existenzgrundlagen des Volkes als auch um die Bewahrung der eigenen Lebensform sowie der Errungenschaften der europäischen Zivilisation.

Lothar Fritze macht sich auf, diesen Kulturkampf zu analysieren und fragt, welchen Weg wir gehen wollen: moralischer Universalismus oder Selbstbehauptung?

Lothar Fritze - Kulturkampf. Moralischer Universalismus statt Selbstbehauptung? Jungeuropa-Verlag, Dresden 2021, 272 Seiten, gebunden, 22,00 €.

Buchbesprechung aus N.S. Heute #31:

Mit Lothar Fritze hat der Dresdener Jungeuropa-Verlag im vergangenen Jahr einen echten Hochkaräter für seine Buchreihe „Theorien“ gewinnen können: Der habilitierte Philosoph und Politikwissenschaftler, Jahrgang 1954, war 16 Jahre lang wissenschaftlicher Mitarbeiter am „Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung“ und lehrte als außerplanmäßiger Professor an der TU Chemnitz. Seine über weite Strecken stimmige Gesellschaftsanalyse „Kulturkampf. Moralischer Universalismus statt Selbstbehauptung?“ zeigt allerdings auch, dass der Autor letzten Endes mit seinem Denken im System verhaftet bleibt.

Fritze geht von dem Standpunkt aus, dass die politische Klasse in den letzten Jahren durch eine Reihe ihrer Entscheidungen, durch ihre Propaganda, durch die Verächtlichmachung und Ausgrenzung ihrer Gegner das Land gespalten und die politischen Lager in einen „Kulturkampf“ versetzt habe. Diesen Kulturkampf möchte Fritze gerne eingedämmt wissen, indem der „freiheitliche und demokratische Staat“ eine vermittelnde Position einnimmt. Der Staat solle sich darum bemühen, einen von möglichst vielen tolerierbaren Kompromiss zwischen den politisch-moralischen Grundorientierungen herzustellen, um sich als solcher dauerhaft zu stabilisieren.

Diesem frommen Wunsch des Autors steht die Realität allerdings in krassem Widerspruch entgegen: Das Regime zieht seine ideologische Agenda rücksichtslos und mit immer totalitärer werdenden Methoden durch. Gegner des Bevölkerungsaustausches, Kritiker der LGBT-Propaganda und Teilnehmer der Anti-Corona-Proteste werden als Feinde markiert, von den Geheimdiensten ins Visier genommen und mit immer repressiveren Methoden bis ins Privat- und Arbeitsleben hinein bekämpft.

Wir müssen uns also fragen, ob der Kulturkampf der politisch-moralischen Grundeinstellungen „Individualismus vs. Kollektivismus“, „Universalismus vs. Partikularismus“, „Weltstaat vs. Nationalstaat“ und „Kosmopolitismus vs. Nationalismus“, wie Fritze ihn variantenreich und etwas zu abstrakt analysiert, in der jetzigen Situation noch einzudämmen ist – und ob er von uns überhaupt eingedämmt werden sollte. Wo die Herrschenden gegen den politischen Gegner von Rechts statt Argumente und Diskussionen nur Verbote und Zensur anzubieten haben, gibt es für uns nicht den geringsten Grund, die Hand nach denjenigen auszustrecken, die unser Land geradewegs in den Untergang führen. Der Kulturkampf ist Realität, er wird sich weiter zuspitzen und in naher Zukunft unvermeidlich zu einer Entscheidung führen: Selbstbehauptung oder Untergang?

Die tiefgehende Gesellschaftsanalyse des Autors, deren Kernaussagen im Verlaufe des Buches redundant werden, hat zwischendurch immer wieder starke Aussagen zu bieten. Fritze scheut sich nicht, das „böse“ Wort „Nationalismus“ in den Mund zu nehmen und bezeichnet den „Kampf gegen Rechts“ treffend als einen „Kampf gegen den Normalbürger“, der den linken Hegemon vor den Herausforderungen durch eine rechte Opposition schütze. Während sich Rechte in ihrem Denken auf Erfahrungen und Tatsachen stützten, imaginierten Linke eine schöne Zukunft und erklärten praktische Versuche, sie zu realisieren, zu einer moralischen Pflicht, weshalb Linke auch eher bereit seien, funktionierende Strukturen zu zerstören und dabei große Risiken einzugehen.

Ein weiteres Kapitel widmet sich dem Zweckbündnis zwischen Kapitalisten und Linken. Die kapitalistische „Wirtschaftselite“ sei zwar interessenorientiert, während die linke „Kulturelite“ ideengeleitet sei, doch in letzter Konsequenz verfolgten beide dieselben Ziele: Abschaffung aller Barrieren für den Transfer von Menschen und Arbeitskräften, Auflösung oder „Modifizierung“ der traditionellen Familienbeziehungen und des Rollenverständnisses von Mann und Frau sowie den Bedeutungsverlust oder gar die Auflösung von Nationalstaaten. – In der Tat sind es unheimliche Allianzen, denen sich die deutsche Freiheitsbewegung heute entgegenstellen muss.

Diesen Artikel haben wir am 18.09.2021 in unseren Katalog aufgenommen.

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